Die Waldrabauken I.

Vor einigen Jahren versuchte meine Tochter mich davon zu überzeugen, dass Häkeln wirklich toll ist.

Beim Stichwort Häkeln fielen mir Topflappen und ewig langwierige Dreieckstücher oder Decken für Kinderwägen ein, die mich nie gereizt haben. Aber meine Tochter ließ nicht locker und zeigte mir unter anderem ein niedliches Mobile, dass sie für ihr Baby gehäkelt hatte. Ja, ganz schön, dachte ich mir, aber nichts für mich.
Einige Zeit später kaufte mir mein Mann auf einem Kunsthandwerkermarkt ein kleines, gehäkeltes, grünes Männchen, das mir als Talisman bei anstehenden Prüfungen zur Seite stand.
Selbst zu diesem Zeitpunkt war der Funken noch nicht übergesprungen.

Hagen, der allererste Waldrabauke. Gezeichnet von Clara Keim

Reichlich später fiel mir wirklich, wie in der Geschichte um die Waldrabauken geschrieben, beim Aufräumen ein roter Sockenwollrest in  die Hände. Und es war auch wirklich Herbst.
Ich  überlegte lange, was ich aus diesem Restchen zaubern könnte. Ein Gedanke war auch, es in die Restetüte für die Kindergruppe zu legen.
Doch irgendwie fanden die 2er Häkelnadel und ich zueinander und es entstand HAGEN,
der allererste Waldrabauke.
Meine Tochter Clara war so begeistert, dass sie zu Stift und Papier griff und mir den kleinen Kerl als Zeichnung schickte.
Wir diskutierten über Hagen, ob es eine Geschichte geben solle, ob Hagen allein bleiben oder Freunde bekommen sollte.
Da ich persönlich Geschichten liebe, zu denen es eine Figur gibt, die man in der Hand halten kann, war für mich klar, dass Hagen Freunde bekommt und es eine Geschichte geben wird.

Zum Verständnis, ich hatte als Kind das Buch „Der kleine Mann“ von Erich Kästner. Dieser kleine Mann war so klein, dass er in einer Streichholzschachtel schlafen konnte. Hätte ich damals schon die Fähgkeit besessen, Figuren zu stricken/nähen/häkeln, hätte ich garantiert so einen kleinen Mann gehabt, der auf meinem Nachtschrank in einer Streichholzschachtel sein Bettchen gehabt hätte. Aber das war nur ein Wunsch.

Ich kann nun allerdings nicht glauben, dass nur ich als Kind solche Ideen entwickelt habe. Daher kommt die Idee (hier allerdings anders herum) eine Geschichte zur Figur zu schreiben.

Wie es weiterging schreibe ich demnächst hier auf diesem blog!

Bis dahin euch alles Liebe.

Silvia

 

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